KAOS, eine Liebeserklärung… von Halea Isabelle Kala
„Diese unterschiedlichsten Charaktere machen das Ganze auch so interessant. Wir sind keine homogene Masse, aber es fügt sich alles sehr sehr schön zusammen.“
Wer bist du? Okay also… (beide lachen) ich bin Halea Isabelle Kala, in Berlin aufgewachsen, 27 Jahre alt und arbeite freiberuflich als Fotografin, Filmemacherin und Produzentin. Was für mich bereichernd und wichtig ist, ist das Zusammenführen von Menschen und Ideen. Mein Antrieb ist es, aus vielen verschiedenen Inseln und Perspektiven etwas Größeres zu schaffen, um einen Mehrwert zu kreieren – und zu zelebrieren.
Was baust du gerade oder woran baust du gerade? Seit etwa einem Jahr arbeite ich an meinem großen Baby: ein Dokumentarfilm, indem es um die Transmoderne geht. Die Transmoderne beschreibt das neue Zeitalter, das gerade anbricht. Und wir, meine Filmpartnerinnen und ich, nehmen den gegenwärtigen Umbruch durch die Augen unserer Protagonist*innen unter die Lupe. Der Film untersucht, wie Menschen, die unsere gesellschaftliche Landschaft beeinflussen – also jede*r einzelne von uns! – Verantwortung übernehmen kann um aktiv zu einer nachhaltigeren, sozialeren und gesünderen Realität beizutragen. Dazu haben wir Portraits von Changemakern, also Veränderung schaffenden Visionären, Aktivisten und Machern, kreiert. Dabei haben wir übrigens auch das KAOS gefeatured…
Inwiefern? Wir wollten unter anderem unterschiedliche Formen des Zusammenlebens- und -arbeitens untersuchen. Das ging von sich wandelnden Arbeitsstrukturen, über ganzheitliche Bildung und Bewusstseinserweiterung, bis hin zum Grundeinkommen und Stadtentwicklung. Also wirklich die großen Fragen, die gerade im Raum stehen. Sowohl im urbanen Kontext, als auch auf dem Land. In vielen verschiedenen europäischen Ländern, von England bis Serbien. Langfristig wollen wir auch Menschen und Projekte in anderen Teilen der Welt dokumentieren für weitere Projekte. Das KAOS passte da also perfekt rein! Bisher habe ich sowas in dieser Form noch nirgendwo anders entdeckt und deshalb war es auch so wichtig das KAOS mit in den Film aufzunehmen.
KAOS als die Zukunft des Arbeitens? Uhhh. Ja, aber genauso fühlt sich das für mich auch an. (lacht)
Was war denn so ein Stück oder ein Projekt, das dich überzeugt hat dranzubleiben und professionell weiterzumachen? Ich würde es eher als einen Fluss beschreiben… Eines folgt dem anderen. Wenn ich meiner Intuition vertraue und mich hingebe. Und meiner Neugierde nachgehe, die eine wichtige treibende Kraft ist. Nach meinem Media&Communications und Fotografie Studium in London, hab ich begonnen in der Filmbranche zu arbeiten, da das Medium Film mich schon fasziniert und bewegt hat, und ich die Industrie mit ihren Strukturen und Abläufen verstehen wollte. Habe alles gemacht, von Produktion- und Regieassistenz bis hin zu Set Design und Kamera… Parallel habe ich die Plattform MUSÉ gegründet, mit der wir Veranstaltungen, Ausstellungen und Parties organisieren. Und jetzt der Film. Im KAOS bin ich mittlerweile mit Nele für Kollaborationen und Förderungen zuständig. All diese verschiedenen Projekte nähren einander… So kann ich mein eigenes Ding machen, autonom sein, und voll und ganz hinter den Sachen stehen, an denen ich arbeite.
Wie kamst du zu KAOS? Das erste Mal bin ich 2015 in der Halle gelandet, als ich als Produktionsassistentin für einen Musikvideodreh hier war. Der Platz hat mich sofort in seinen Bann gezogen, verzaubert. Ich weiß noch, damals bin ich durch den Hintereingang gekommen und habe die Wasserfront erst Stunden später in der Pause entdeckt. Als ich raus kam glitzerte es mir nur so entgegen und ich dachte mir: „Wow! Was ist das für ein Ort? So magisch und schön…” Und als ich dann ein bisschen rumgelaufen bin, habe ich Okan in einer der Werkstätten getroffen, der erzählte mir dann vom Coworking, den Werkstätten, den Leuten… Dann ging alles recht schnell, denn ich spürte ganz klar „Hier gehöre ich hin!“ Hier geht mir das Herz auf. Nach so einem Projekt habe ich sowohl in London als auch nach meiner Rückkehr nach Berlin, jahrelang gesucht. Halt nicht nur Büro oder isoliertes Studio, sondern ein Kaleidoskop an Sphären, in denen zusammen gearbeitet und vor allen Dingen erlebt wird.
Warum ist KAOS ein guter Ort für Kreativität? Das KAOS ist für mich ein ganz besonderer Ort der Begegnung, einer der Raum und Möglichkeiten schafft, sich auf vielfältige Art und Weise auszudrücken und transdisziplinär zu arbeiten. Das KAOS ist das Zuhause einer großen kreativschaffenden Familie, und fördert so gegenseitiges Lernen, einen regen Austausch, sowie das Teilen von Materialien und Werkzeugen – und bringt wertvolle Kollaborationen hervor. Es herrscht stets eine Vielfalt an Mensc.hen, Aktivitäten und Geräuschen und Gerüchen! Und ganz wichtig: hier wird rum um die Uhr gearbeitet – auch viel nachts, bis in die Morgenstunden hinein… in der Mond-Zeit der Reflektion und Kreation. Ja, und dann dieses unglaubliche Areal direkt an der Spree! Aber vor allem die Menschen machen den Ort. Wir sind alle so unterschiedlich – und es ist genau diese Vielfalt, welche eine besondere Quelle der Inspiration darstellt
Was war das Skurrilste, was du im KAOS erlebt hast oder was hat dich überrascht? (Lacht verlegen.) Mh, da gibt es ganz unterschiedliche Sachen.
Zum Beispiel… Meine ‘Initiation’ (lacht) nachdem ich hier beigetreten bin… aber es war nicht skurril, es war total schön: Wir hatten eine große Veranstaltung und sind bis in die Puppen wachgeblieben… mittags auf kleinen Bötchen auf der Spree umhergefahren. Plötzlich zogen sich alle aus und wir waren eine Schar von 30 Leuten. Mitten auf der Spree, nackt, allein. „Ja, okay, jetzt bin ich angekommen, das sind die richtigen Leute!“ (lacht). Unbegrenzte Freiheit und Lebensfreude!
Letzte Frage. Was bei Kaos hat dich beeindruckt oder inspiriert? Oder auch wer? Jemand, der mich wirklich beeindruckt und inspiriert und den ich sehr bewundere, ist Fede. Er ist immer am Strahlen und Lachen und vor allem am Machen. Ein wahrer Sonnenberg, wird seinem Namen gerecht (hehe). Wenn wir hier mal wieder so rumspinnen lacht er und sagt: „Das machen wir jetzt!“ Und dann: Bam! Arbeitet er ein paar Nächte durch und plötzlich gibt es eine neue Treppe in der Halle.
Ein bodenständiger Zauberer, der einen wunderschönen realistischen Idealismus in sich trägt. Dieses Anpacken und ‘einfach Machen’ – und das Ganze auch noch auf hohem Niveau – sind aber nicht nur Fedes Qualität. Alle hier sind toll und komplementieren sich mit ihren Fähigkeiten und Ideen. Gerade die unterschiedlichen Charaktere machen das Ganze auch so wertvoll und spannend. Wir sind keine homogene Masse – alles fügt sich einfach sehr sehr schön zusammen… das ist der KAOS Kosmos.
Transmodernity
We live in a time of transition; a time that calls for action, for new ways of thinking, choosing and behaving.
With our TRANSMODERNITY project we want to connect and inspire people across the globe. Starting in Europe but moving on to other continents soon, we present individuals, communities and projects that innovatively contribute to the current paradigm shift. We are creating long term platform and network to share examples of how we can be the change we want to see.
We are launching the platform with a documentary carrying the same name: TRANSMODERNITY. It will be a poetic documentary film that explores WHAT IS and CAN BE. It is about the new era we are now entering into: a time of transition that calls for concrete solutions for a joyful, aware and regenerative way of living.
HALEA ISABELLE KALA
Photographer, Filmmaker & Visual Anthropologist
/ +49(0)1777179336
/ www.haleaisabellekala.com
/ www.transmodernity.org
Director & Cultural Producer
/ at MUSÉ
/ www.timetomuse.com