Raman Djafari ist Illustrator, Animator und Filmemacher. Mit einem Hintergrund in Illustration und Design hat er sich an Animation, Film und Musikvideos herangewagt. In seinen Arbeiten erzählt er surreale und fragmentarische Geschichten, die den Zustand des Menschen erforschen.

Wie bist du auf die Idee gekommen, Animator zu werden?

2016 wurde ich von einer befreundeten Techno-Boyband namens FJAAK gefragt, ob ich ein animiertes Musikvideo für ihr bevorstehendes Release machen möchte. Ich hatte zuvor noch nie animiert, habe aber ja gesagt. Dann musste ich animieren lernen.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit an dem Musikvideo von Dua Lipa und Elton John?

Ich hatte das Glück 2020 von BlinkInk, einer Londoner Produktionsfirma für Animation, angesprochen zu werden ob ich deren Regisseur*innen Kader beitreten möchte. Seit dem hatte ich immer mal wieder die Möglichkeit auf interessante Projekte zu pitchen, die von BlinkInk an mich herangetragen wurden.

Als sie mich dann gefragt haben, ob ich ein Konzept für Elton John und Dua Lipa schreiben möchte, kam mir das utopisch vor. Ich hatte sogar zuerst zweimal abgelehnt, weil ich im Urlaub war und ich wusste, dass viele andere bedeutend erfahrene Regisseur*innen ebenfalls zu diesem Projekt Konzepte schreiben würden. Dementsprechend hatte ich mir sehr kleine Chancen ausgerechnet. Als ich aus dem Urlaub zurückkam, habe ich dann doch noch ein Konzept geschrieben. Glücklicherweise hat’s den beiden wohl gefallen.

An welche anderen Projekte erinnerst du dich besonders gerne?

Wir hatten im Kindergarten so ein gemeinsames Projekt. Wir alle haben Pokémon gezeichnet und versucht, eine komplette Sammlung von Pokémon Illustrationen zusammenzutragen. Die beste Zeichnung eines jeden Pokémon ist dann in den gemeinsamen Sammelordner in Folien eingeheftet worden. Ich war noch sehr klein, ich glaube von mir hat es aber meine Safcon Zeichnung in den Ordner geschafft. Das war toll.

Hast du irgendwelche Traumprojekte oder Ziele, die du gerne erreichen würdest?

Gerade möchte ich mir gerne einfach etwas Zeit für meinen nächsten Kurzfilm nehmen. Danach mal schauen, hab so vieles, was ich noch machen möchte, aber ich glaube, ich lass das einfach erstmal auf mich zukommen.

Es gibt viele Musiker*innen deren Arbeit ich sehr liebe, mit denen ich total gerne mal arbeiten würde. Aber ehrlich gesagt, habe ich eigentlich immer Lust auf alles Neue. Vielleicht mal ne Oper? Oder eine installative Arbeit? Erstmal aber mein nächster Kurzfilm, hoffentlich, wenn ich mich nicht ablenken lasse…

© Linda Hanses

Was würdest du tun, wenn du nicht Animator wärst?

Ich liebe Malerei sehr, das hätte vielleicht auch ein Weg sein können. Eine Zeit lang dachte ich auch, dass ich vielleicht Physik studieren will. Aber ich mag das schon sehr gerne, so mit und durch kreativer Arbeit zu leben. Ich glaube, das würde ich nicht missen wollen.

Wie bist du auf den KAOS gestoßen?

Die Sweeties Michelle und Toby haben mich dazu geholt, als ich Mitte letzten Jahres nach Berlin gekommen bin. Auch magic irgendwie, wir haben uns in Frankreich auf einem Animationsfilmfestival kennengelernt und dann teilen wir uns ein Jahr später ein Atelier

Was genießt du am meisten daran, dein Studio im KAOS zu haben?

Es fühlt sich sehr wertvoll an, jeden Tag ins Studio zu kommen und sich auf die Stunden dort zu freuen, weil ich die Menschen und den Ort so gerne habe. Ich freue mich jeden Tag auf die Gespräche, auf gemeinsames Kochen und Mittagessen, cute Momente zwischen Tür und Angel. Das ist alles echt toll.

Darüber hinaus bin ich auch weiterhin fasziniert und beeindruckt davon, was diese Community alles auf die Beine stellt. Von den Parties, über Movie Nights und die gegenseitige Unterstützung, die sich alle gegenseitig schenken. Einfach super schön alles, Ich bin richtig dankbar hier sein zu können.

© Linda Hanses

Raman Djafari, Dua Lipa & Elton John “Cold Heart”

Raman Djafari, Ashnikko “Worms“

lnstagram Raman