Wie man ein günstiges Lastenrad baut

Unser neues Lastenrad und seine stolzen Erbauer

Endlich fertig! Paul, Felix und Lorcan mit unserem selbstgebauten Lastenrad vor dem KAOS.

Foto: Linda Hanses

Ein Lastenrad fürs KAOS

Das KAOS Lastenfahrrad

Im KAOS arbeiten über 100 Handwerker:innen, Künstler:innen, Designer:innen und andere Kreative, die täglich viele Besorgungen zu erledigen haben. Vom Baumarkt, über den Farbenhandel, Schraubenfachhandel, Paketdienst, zu Essens- und Getränkekauf … der mehrfache, tägliche Gang zu entsprechenden Anbietern in der unmittelbaren Nähe ist Standard bei uns und wird oft mit Autos erledigt.

 

Dabei sind insbesondere diese Kurzstrecken mit dem Auto absolut fatal für die Umweltbilanz. Zu Fuß lassen sich Baumaterialien und Bierkisten aber nur schwer transportieren, die logische Alternative ist also ein Lastenfahrrad. Es ist nicht nur umweltfreundlicher und nachhaltiger, es ist auch faktisch schneller und einfacher, diese Wege mit der eigenen Pedalkraft zu bewerkstelligen. Keine Parkplatzsuche, weniger Ampeln, schnelle Beladung, keine Tankstelle.

Gefördert vom Bezirksamt Treptow-Köpenick

Obwohl die Coronakrise auch an unseren Finanzen nagte, schauten wir uns nach Lösungen um. Gegen den Kauf eines fertigen Lastenrades in der untersten Preisklasse (etwa 1.500 €) sprach, dass sie aus schwerem Stahl gefertigt sind. Wir stellten uns daher die Herausforderung, ein Cargobike aus Aluminium und möglichst mit gebrauchten Teilen selbst herzustellen.

 

Und erhielten Unterstützung vom Bezirksamt Treptow-Köpenick, die uns eine Förderung in Höhe von 1.500€ gewährten, für die „Entwicklung und den Bau eines Lastenfahrrades zur gemeinschaftlichen Nutzung“ im Rahmen der Lokalen Agenda 21 zur Verwirklichung der UN Nachhaltigkeitsziele. Für den Selbstbau von Lastenrädern gibt es zahlreiche, sehr gute Anleitungen im Internet, wie zum Beispiel auf: https://www.werkstatt-lastenrad.de.

 

Und wie so oft im KAOS – Man findet für die ausgefallensten Projekte einen Experten unter unseren Kreativen. Lorcan O‘Mahony baute bereits in seiner Bachelor Abschlußarbeit in Produktdesign am Dublin Institute of Technology einen entsprechenden Prototypen. Er war sofort Feuer und Flamme für das Projekt und stellte uns seine Pläne und sein Fachwissen zur Verfügung.

Unser neues Lastenrad und einer der stolzen Erbauer

Der Bauprozess

  • Die Basis stellt ein gebrauchter Aluminiumrahmen dar, den wir auf Kleinanzeigen fanden. Preis 140€

 

  • Bei Gemmel Metalle besorgten wir uns die Aluminiumteile bereits gekantet und teilweise vorgeschnitten. Kosten: 230€

 

  • Dann war ein Fachmann an der Reihe, um die Teile miteinander zu verbinden. Für 800€ fanden wir einen Aluminiumschweißer.

 

  • Und der Rest sind übliche Fahrradarbeiten, die jeder mit etwas handwerklichem Geschick erledigen kann. Bremsen und Zubehör montieren, Sattelstange, Schaltungsteile, Laufketten usw… schlugen schließlich mit 334€ zu buche.

Ein Lastenrad für euch!

Für grobe 1.500€ und viel ehrenamtlichem Engagement bauten wir uns ein leichtes Fahrrad, das einige Lasten tragen kann und uns und der Nachbarschaft hoffentlich noch viel Freude macht. Dann war es endlich soweit, die erste Probefahrt mit einem 30kg schweren Paket zu DHL schaffte das Rad mit Bravour!

 

Vielleicht ermutigen wir auf diesem Weg andere Initiativen, ebenfalls über ein Lastenrad nachzudenken. Es sind die kleinen Schritte, die einen Unterschied machen, damit dieser Planet noch lange für Menschen bewohnbar bleibt.

 

Unser gefördertes Lastenrad könnt ihr euch auch ausleihen. Es ist inzwischen Teil der fLotte Berlin vom ADFC und steht euch über deren App zur freien Verfügung:
www.flotte-berlin.de/mikethebike