DIE WAHRHEIT DER ZWEIDEUTIGKEIT
Das Portrait lügt. Zeigt es doch immer nur eine Momentaufnahme. Einen Bruchteil. Einen flüchtigen Augenblick. In Sekundenschnelle erfassen, urteilen und werten wir. Der erste Eindruck muss weder reflektiert noch hinterfragt werden. Der in den Portraits erzeugte Wiederspruch zwingt den Betrachter dazu sich mit dem Bild hinter dem Abbild auseinander zu setzen. Seinen ersten Eindruck zu hinterfragen und sich auf den Menschen einzulassen. Erst durch den Bruch und die daraus resultierenden Spannungen erlangt der Portraitierte einen Teil seiner Persönlichkeit zurück. Seine Eigenständigkeit. Seinen Charakter. Die Zweideutigkeit ermöglicht uns eine Annäherung an die Wahrheit im Portrait. Und einen ehrlichen Umgang mit dem Abbild.
©David Dollmann // Www.DavidDollmann.Com